Vögel perfekt fotografieren
Tipps für spektakuläre Aufnahmen & passende Produktempfehlungen
Mit dem Aufkommen von Super-Teleobjektiven, vor allem von Drittmarken, die nicht nur erschwinglicher sind, sondern auch top Bildqualität bieten, entscheiden sich immer mehr Fotografen für die Wildlife-Fotografie. Vögel sind dabei ein beliebtes, aber nicht ganz einfaches Motiv. Es geht darum, aus der Masse der Bilder herauszustechen: Ein einfaches Bild eines still sitzenden Vogels, der auf seinem Plätzchen vor einem schönen Hintergrund hockt, ist nicht mehr auffällig genug, verglichen mit einem Bild „in Action“ – oder im Flug.
Fotografie fliegender Vögel ist nicht einfach nur eine scharfe, fokussierte Aufnahme eines fliegenden Vogels. Es gibt viele Elemente auf dem Bild, besonders das Motiv selbst, das deinen Schuss zum Strahlen bringt oder sich zumindest von allen anderen deutlich abhebt.
Bevor wir auf die Einzelheiten eingehen, hier noch ein Tipp von uns: Nimm mehr Bilder auf, als du wirklich brauchst. Im-Flug-Sequenzen laufen normalerweise sehr schnell ab und der goldene Moment dauert normalerweise nur einen Wimpernschlag, sodass du nicht einmal bemerken wirst, dass du solch ein einzigartiges Bild aufgenommen hast, bis du Zeit zum Betrachten hast. Du solltest davon absehen, Aufnahmen vor Ort zu löschen. Achte darauf, nicht versehentlich eine der brillanten Aufnahmen aus einer wichtigen Handlungssequenz zu löschen, nur weil diese auf der kleinen LCD-Anzeige der Kamera nicht gut aussieht.
Die Dynamik entschlüsselt. Wer Tiere fotografieren möchte, schaut am besten, was gut ankommt. In der Tierfotografie geht es um weit mehr als nur darum, Tiere zu fotografieren. Bilder müssen dynamisch, mitreißend oder faszinierend sein und den Betrachter fesseln. Und das ist kein Hexenwerk, wie wir an den folgenden Punkten und Beispielen sehen. Lass dich doch einfach inspirieren!
Flugrichtung: Erfasse ihn, wenn der Vogel auf dich zu oder zumindest seitwärts fliegt.
Mit anderen Worten, es ist am besten, wenn der Vogel ins Bild reinfliegt. Wenn der Vogel bereits vor dir wegfliegt, ist der Schuss nicht mehr so attraktiv oder eindrucksvoll.
Augenkontakt: Der Vogel muss in die Kamera schauen, wenn du auf den Auslöser drückst, um sicherzustellen, dass ihr guten Blickkontakt habt. Normalerweise wird das bei Beachtung von Schritt eins sowieso erreicht. Es wäre definitiv toll, wenn der Vogel außer dem Fliegen noch etwas anderes macht. Ein Vogel, der mit einer Beute fliegt oder vielleicht zwei Vögel, die um eine Beute kämpfen – das ist ein richtig gutes Bild.
Gradmesser Hintergrund: Trotz der Tatsache, dass das in der Regel nicht unter deiner Kontrolle ist, kannst du bei richtiger Planung deine Chance maximieren. Selbst wenn der Vogel in der Ferne nur von Bäumen umrahmt wird, fällt er viel besser auf als gegen den blauen Himmel. Überprüfe deine Umgebung auf Positionierung, insbesondere damit du den Flug der Vögel vorhersehen kannst, wenn sie starten. Belichtung: Wenn man zum Beispiel einen erwachsenen Weißkopfseeadler fotografiert, ist es eine ziemliche Herausforderung,
seinen weißen Kopf nicht zu überbelichten, während man seinen dunklen Körper gut belichtet. Das kann frustrierend sein. Die Sonne wird von Wolkenflecken blockiert und du fotografierst ein fliegendes Motiv, das die Lichtverhältnisse verändert, egal wo es hin oder her fliegt. Verwende die benutzerdefinierten Einstellungen an deiner Kamera, um Änderungen an der Tastenbelegung einzustellen. So kannst du die Belichtungsmessung auf eine eigene Taste legen oder die Belichtungskorrektur aktivieren.
Nutze kurze Verschlusszeiten:
Zum Beispiel mindestens 1/1.250 Sekunden bei einem 600 mm Objektiv mit offener Blende, wenn die Beleuchtung das zulässt. Eine höhere Verschlusszeit ist für die Aufnahme von Freihand-Fotos vorzuziehen, obwohl du vielleicht etwas Bewegung an der Spitze der Flügel des Vogels zeigen möchtest. Wenn du also eine zu schnelle Belichtungszeit einstellst, werden alle Bewegungen eingefroren. Verwende möglichst die doppelte Brennweite als Belichtungszeit.
Die passende AusrĂĽstung
Kamera
Sport- und Tierfotografie bedeutet grundsätzlich immer eine Investition in gutes Material. Während Sparfüchse gut und günstig Landschaften oder Porträts fotografieren können, brauchen Wildlife-Fotografen schon einiges an gutem Equipment. Eine schnelle Kamera ist dabei essentiell. Idealerweise würden wir hier zu einer Vollformat Kamera raten.
Objektiv
Ein Objektiv, dass wir empfehlen und vorstellen möchten, ist das Sigma 100-400 mm aus der günstigen Contemporary-Serie. Mit so einem kompakteren und leichteren Objektiv ist man einfach flexibler und schneller – und wird es im Zweifel auch deutlich häufiger mitnehmen. Dank integriertem Bildstabilisator kann man sehr gut auch noch freihand fotografieren. Klar muss man dafür die ISO etwas schneller hochschrauben als bei einer 2,8er-Optik – das ist aber bei aktuellen Kamerasensoren problemlos möglich.
Das Sigma 100-400 mm ist perfekt für Fotografen aller möglichen Genres, bei denen man nicht ganz nah ran kommt oder kommen will: Wildlife und Sport und Action natürlich, aber auch Porträts machen mit der Optik Spaß.
Stativ/Einbeinstativ
Ein Stativ ist in der Vogelfotografie besonders wertvoll, da es die Stabilität bei hohen Brennweiten sicherstellt und so unscharfe Aufnahmen durch Verwacklungen vermeidet. Teleobjektive, oft in der Vogelfotografie eingesetzt, sind schwer und können ermüdend sein, daher entlastet ein Stativ den Fotografen. Zudem ermöglicht es dem Fotografen, geduldig auf den perfekten Moment zu warten, ohne sich ständig um das Halten und Ausrichten der Kamera sorgen zu müssen.
Sonstiges Equipment
Akkus und Speicher:
Du solltest immer genügend Akkus und Speicherkarten dabei haben! Und vielleicht ein Backup-Gerät, um Bilder von Speicherkarten direkt unterwegs zu sichern.
Gute Augenmuschel:
Diese schirmt das Licht ab und gibt einen klaren Blick durch den Sucher, sodass du beim Fotografieren das andere Auge für andere Momente frei hast.